Die Belutsch-Teppiche kommen aus Nordwest-Afghanistan und dem Khorosan-Gebiet im Ostiran, werden aber auch in der pakistanischen Provinz Belutschistan hergestellt. Geknüpft werden sie von den dort nomadisch und halbnomadisch lebenden Völkern - den namensgebenden Beloutchen.
Die typischen Baluchi, Baluch oder Balutsch, wie die Teppiche auch genannt werden, sind meist kleinformatig und weisen eine dunkle Kolorierung auf. Bei diesem Orientteppich überwiegen dunkle Brauntöne, dunkelblau mit orangeroten Akzenten aus natürlichen Farbstoffen. Dass man eher dunklere Naturfarben verwendet, hat übrigens einen praktischen Hintergrund. Diese reflektieren weniger und lassen daher die Augen etwas entspannen, wenn man auf dem Teppich sitzt. Häufigstes Motiv ist das Lebensbaum-Muster. Andere zeigen die üblichen Gebets-Teppichmotive wie Moscheen oder religiöse Stätten, überwiegend in geometrischen Formen. Es werden aber auch häufig turkmenische Stammesgöls geknüpft, was von den früheren Kriegszügen und Wanderungen dieses Nomadenvolkes in turkmenische Regionen herrührt.
Bis etwa ins Jahr 1950 wurden diese Orientteppiche vor allem für den Eigenbedarf geknüpft. Besonders schöne Stücke wurden von den Frauen als sogenannter Brautteppich mit viel Liebe für die Aussteuer hergestellt. Die besseren Teppiche der Belutschen besitzen häufig liebevoll gestaltete, 5-20 cm lange, Kelim-Abschlüsse. Die Längskanten werden meist durch ein mehrfaches Shirasi gesichert.
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